Idee und Spiel


Die Schlaraffen spielen ein Spiel nach bestimmten, festgelegten Regeln, die jeder Schlaraffe zunehmend beherrscht.  Schlaraffe zu sein, bedeutet Freund sein. Sie spielen gemeinsam ein ritterliches Spiel nach uralten, genauen Regeln. Dabei lernt einer vom anderen.

 

Der Humor und das „Sich-nicht-Ernstnehmen" spielen eine große Rolle. Alle schönen Künste werden gepflegt. Wer in das schlaraffische Spiel eintritt, vergisst berufliche und private Sorgen.

 

Man entspannt sich von der Hektik des Alltagsstress und fühlt sich wohl in seiner auf den Leib geschriebenen Ritterrolle. Natürlich gibt es bei den Zusammenkünften auch viele ernsthafte Themen. Und dennoch heißt Schlaraffe sein mit dem Augenzwinkern zu leben.  Deshalb zwinkert der Uhu als „Wappenvogel" der Schlaraffen mit einem Auge.

 

An seiner positiven Grundhaltung und an seiner Fröhlichkeit erkennt man den Schlaraffen. Schlaraffen machen nur für sich selbst eine Art literarisches Kabarett. Nach vorgegebenen Themen oder ohne halten sie kleine Vorträge, geben selbst gemachte Gedichte zum Besten oder rezitieren Literaten. Sie spielen Klavier oder andere Instrumente, singen aus der musikalischen Literatur, aber auch gemeinsam aus einem umfangreichen schlaraffischen Liederbuch. Auch andere Musen werden tüchtig gepflegt.

 

Nicht alle Schlaraffen vermögen dies gleich gut, nicht jeder hat befreienden Humor oder ist Künstler, Literat, Musiker, aber jeder hat geistige Interessen in dieser oder jener Richtung. Und gerade das macht es aus, dass jeder den anderen aus seinem Können und Wissen etwas darbieten kann und will. Man muss dabei kein vollendeter Meister sein. Das ist bei Schlaraffen nicht wichtig, denn jeder kann auf die Toleranz zählen, die ihm in seinen Bemühungen entgegengebracht wird. Jeder Vortag wird belohnt und mit Beifall bedacht. Oft entstehen auf Grund eines Vortrages  humorvolle Wortgeplänkel zwischen den Schlaraffen.

 

Die Väter und Erfinder dieses Spiels haben in Anlehnung an das Rittertum drei Stände geschaffen, die der einzelne Schlaraffe zu durchlaufen hat.

 

Will man von Schlaraffia® etwas mehr wissen, kann man als „Pilger“ einigen Abenden beiwohnen.  Findet man bei dem Schnuppern Gefallen an dem Treiben, wird man „Prüfling“. In diesem  Stande kann man in den Zusammenkünften, den Sippungen, die Schlaraffen  in ihrem  Verhalten und ihrem Spiel näher prüfen, ob man Freude an dem Spiel haben kann. Sowohl als „Pilger“ wie auch als „Prüfling“ kann man sich an den Darbietungen und dem Spiel beteiligen. So haben auch die Schlaraffen  ihrerseits die Möglichkeit zu sehen, ob der Interessent in die Gemeinschaft passt.

 

Wenn der „Prüfling“ und die Schlaraffen merken, dass sie zusammen passen, steht der Aufnahme  im Stande eines Knappen  in Schlaraffia nichts mehr im Wege.  Der Knappe kann  in allen Reychen - wie die einzelnen lokalen Gemeinschaften heißen – an den Veranstaltungen teilnehmen und Beiträge verbal oder musikalisch  bringen.

 

Dem Knappen ist der Platz an der sog. Junkertafel vorbehalten, wo er sich zu den sich bereits im Stand der Junker befindlichen, schon etwas arrivierten Schlaraffen gesellt. Knappen und Junker verstehen sich als „ junge Schlaraffen“ - was natürlich nichts mit dem Lebensalter zu tun hat . Sie schließen sich einem Lehrer, dem Junkermeister, an, der sie in die Eigenheiten Schlaraffias® einführt und sie bis zum dritten und höchsten Stand, dem des Ritters, begleitet.