Christmondschlaraffiade


6. im Christmond a.U. 157

 

Sippungsprotokoll


Vielleicht wird ja Harry Potter im Uhuversum deshalb nicht gerne gelitten, weil in seiner Welt die Eulen zu Briefträgern degradiert sind. Wer aber einmal bei einem zünftigen Quidditch-Spiel dabei war, weiß, dass dieses zu Ende ist, wenn der goldene Ball eingefangen wurde. Schlimmer noch ist es bei uns Schlaraffen: Fliegt kein Ball in der Sippung, ist es so, als hätte sie gar nicht angfangen.

 

Eine Schlaraffiade kann hierbei schnell dazu beitragen, dass der goldene Ball nur ein wenig verschämt in die Luft hüpft, so das selbst kleine Junker noch auf ihn herabsehen können. Wenn dann vielleicht noch Wichtiges besprochen werden muss, kann es sein, dass er sich gar nicht heraustraut.

 

Nicht so in der Faustburgk. Die Schlaraffiade war trocken, es wurde auch Wichtiges mit Nachdruck besprochen, und dennoch war auf die eigenen Sassen und die eingerittenen Freunde bezüglich des schlaraffischen Esprit Verlass.

 

Der Ball durfte sich schon erheben, bevor Rt RuF vom singenden Truchsess mit dem Aha-Orden verziert worden war und er blieb in der Luft, als das Tam-Tam zur Schlaraffiade rief, um dann nach einer vergnüglichen Schmuspause, über Feld, Wald und Wiese zu sausen. Eine Fechsung jagte ihn über den Hamburger Hafen, eine andere quer hinüber zu Pathétique, unserer alten Freundin, und bei jedem weiteren Fechser drehte er eine neue Ellipse durch die alten Mauern. Und jeder Blitz und Zwischenruf ließ jeden Unterschied zu besen-getriebenen Sportveranstaltungen verschwimmen.

 

Die Bilder können davon nur eine lückenhafte Geschichte erzählen. Grund genug, die nächste Sippung wieder selbst zu besuchen oder sich davon an der Quasselstrippe erzählen zu lassen.